Wer hätte das gedacht?
Ausgelassen jubelnd lagen sich die Kurpfälzer nach 40 umkämpften Minuten in den Armen und ließen sich vom Kurpfälzer Teil der über 100 anwesenden Zuschauer feiern. "Heute haben sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt", so ein erleichtertet aber sichtlich geschaffter Coach Matthias Stein, "und konnten so unsere Fans für die Magerkost der letzten Wochen entschädigen. Ein Kompliment an die Mannschaft!".
Während es für die Gastgeber darum ging sich für die kommenden Play Downs warmzuspielen musste das Basket-College noch Punkten um nicht als Hauptrundenvierter in den Play-Offs auf den großen Meisterschaftsfavoriten aus Jena zu treffen.
Die Mannheimer mussten auf Paul Zipser verzichten, der in der Pro A Mannschaft des USC Heidelberg 21 Punkte zum Sieg gegen Düsseldorf beisteuerte, Julius Seither war aber mit von der Partie. Dem Team Kurpfalz fehlte weiter der Langzeitverletzte Christian Wörner und kurzfristig auch der an einem Magen-Darm Infekt erkrankte Paul Heinemann.
Zur Verwunderung der Zuschauer entwickelte sich von Beginn an eine offene Partie. Der Tabellensiebte verteidigte konzentriert und ließ die College Spieler nicht ins Spiel kommen. Immer wieder gelang es den an diesem Tag glänzend aufgelegten Steffen Molitor unter dem Korb in Szene zu setzen, Freddy Nägele führte umsichtig Regie und nach einem Dreier von Jeroen Haaf hatte man sich erstmals mit mehr als 10 Punkten abgesetzt (30:19). Das College verstärkte dann aber die Intensität in der Verteidigung und kam wieder auf 30:24 heran. Doch in dieser Phase war es der wiedergenesen Christian Hofmann der mit 6 Punkten die 36:29 Halbzeitführung sicherstellte.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah es so aus, als ob das Pendel nun Richtung Basket-College ausschlagen würde(36:35) doch ein krachender Dunking und weiter 6 Punkte von Steffen Molitor stellten den alten 7 Punkte Abstand wieder her.
Im Schlussviertel sah das Team Kurpfalz nach 2 Dreiern von Jakob Werner beim Stand von 56:42 wie der sichere Sieger aus, doch kampflos wollten das Basket-College die Punkte nicht hergeben. Nach dem 5. Foul von Carlo Trockel, der sich heute selbstlos in den Dienst der Mannschaft stellte und von Christian Hofmann stieg die Spannung ins unermessliche. Plötzlich Stand es nur noch 64:63 und das Publikum hielt die Luft an. Doch ein Korbleger und 2 Freiwürfe von Timo Käding gefolgt von 2 Freiwürfen von Jeroen Haaf stellten den 70:66 Endstand her.
"Wir haben immer gewusst, dass wir das Zeug haben, dem einen oder anderen Spitzenteam ein Bein zu stellen. Das es gerade im Derby klappt ist natürlich besonders schön", so Co-Trainer Daniel Ryklin. Respekt auch den Mannheimern, die sich als faire und respektvolle Verlierer erwiesen.
Nun gilt es den Schwung mitzunehmen in die Play-Downs, die in 2 Wochen beginnen. Gegner hier werden Würzburg und Ulm sein.
Für das Team Kurpfalz spielten: Molitor 27, Werner 15/3, Haaf 14/2, Hofmann 6, Käding 4, Nägele 2, Götz 2, Jaime, Wesp, Link und Trockel.