Zum Glück gibt es die Schuhe. Die von Eva sind grün, die von Marielle rot. „Daran erkenne ich mit Sicherheit, welches der Zwillings-Mädchen gerade am Ball ist“, sagt Emily Lehr. Die Trainerin der Wild Bees Sandhausen/Walldorf hat einen der schwersten Jobs der Welt. In ihrem U14-Team spielen vier Zwillingspaare. Neben Eva und Marielle (13 Jahre alt) haben auch Sophia und Hannah (12), Emely und Jessica (13) sowie Amelie und Sophie (13), deren Papa Thomas selbst ein guter Basketballer war, jeweils am selben Tag Geburtstag. „Das ist wahrscheinlich einmalig in der Welt“, glaubt Andrea Schneider (60), die gemeinsam mit ihrem Mann Rolf (62) den Laden bei den Wild Bees schmeißt. „Ich bin nicht so nahe dran wie die Trainerin und kann die Mädchen nur schwer auseinanderhalten - vor allem die 'Eineiigen" Schwestern“, gesteht Andrea Schneider. Doch die Vorteile überwiegen. „Die Harmonie ist groß. Die Schwestern verstehen sich blind“, freut sich Emily Lehr. Die 21-jährige angehende Lehrerin trainiert die vier Paare, die die Hälfte des Teams ausmachen, seit zwei Jahren. Sie profitiert von ihrer Erfahrung als Regionalliga-Spielerin. Ihre Mädchen gehören der höchsten Jugendklasse im Rhein-Neckar-Kreis an. In der Region müssen sie keinen Gegner fürchten. Die Wild Bees TG Sandhausen/SG Walldorf sind der Basketball-Verein mit den meisten Spiellizenzen in Nordbaden. Über ein Jahrzehnt waren die Damen in der 2. Bundesliga. Noch ist es zu früh für Vorschuss-Lorbeeren. Doch wenn Lehrs Lehrmädchen weiter Talent, Freude und Eifer in die Waagschale werfen, dann ist ihnen zuzutrauen, dass sie einen weiteren erfolgreichen Abschnitt in der Vereins-Geschichte schreiben. Ein kurioses Kapitel haben sie jedenfalls schon aufgeschlagen. (Rhein-Neckar-Zeitung vom 29.1.2022)