Leimen. Auch im Derby der 2. Basketball-Bundesliga der Damen war Spitzenreiter KuSG Leimen nicht zu schlagen und feierte mit 67:55 (39:26) den neunten Sieg im neunten Spiel. „Eigentlich unglaublich, wenn man sich unsere personelle Situation ansieht“, meinte Trainer Markus Jochum nach dem verdienten Erfolg. Diesmal fehlte Vera Hinz, die aus beruflichen Gründen in den USA weilte.
350 Zuschauer erlebten nicht die Klasse und Spannung früherer Derbys. Unter den Zuschauern waren auch die Eltern von MaryLynne Schaefer, weshalb die 22-jährige Amerikanerin der KuSG zuvor doch etwas nervös war. Im Spiel war davon nicht viel zu merken. Schaefer ist eine glänzende Aufbauspielerin, einige ihrer Pässe waren eine Augenweide. Mit vier erfolgreichen Dreipunktewürfen bewies sie zudem ihre Treffsicherheit. In der Punkteausbeute übertroffen wurde sie noch von Jennifer Klett, die speziell in der ersten Halbzeit groß auftrumpfte. Bei der TG Sandhausen wollte fast nichts in den Korb fallen, die Zahl der Ballverluste (Mussgnug, Karner, Marschall) war immens. Das Team von Peter Eberhardt führte nur einmal, mit 5:2 nach zwei Minuten. Claudia Gierich und Jenni Klett sorgten mit einem 12:0-Lauf für die Wende. Als Simone Grunert hereinkam, wurde es kurzfristig besser, und zur ersten Viertelpause war der Rückstand auf drei Punkte verkürzt. Doch das zweite Viertel dominierte Leimen. Ingerfurth und zwei Mal Schaefer verwandelten Dreipunktewürfe, Klett traf ebenfalls weiter hochprozentig. In der Verteidigung stand die KuSG hervorragend, Sandhausen kam nie zum gewohnten schnellen Spiel und konnte sich kaum freie Wurfpositionen erarbeiten. Nur Claire Nußbaumer hatte in etwa Normalform.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit kamen die „89ers“ noch einmal auf und verkürzten noch einmal auf 33:39. MaryLynne Schaefer, Claudia Gierich und Carolin Ingerfurth erhöhten den Vorsprung wieder.
Im Schlussviertel war die Partie völlig zerfahren. Nach schnellen zwei Punkten der vor allem von jenseits der Dreipunktelinie völlig erfolglosen Kathrin Auer (0/7) gab es über drei Minuten lang keinen Korberfolg. Erneut war es Schaefer, die ihr Team auf Kurs brachte, ihr Dreier zum 57:40 gut vier Minuten vor Schluss war die endgültige Entscheidung. Immerhin konnte die TG das letzte Viertel mit 17:15 gewinnen.
„Wir haben in der Verteidigung sehr gut rotiert“, meinte Markus Jochum zufrieden. Er lobte vor allem Carolin Ingerfurth für deren Rebound-Leistung sowie Jennifer Klett und MaryLynne Schaefer für ihre Offensivstärke. „MaryLynne ist ganz wichtig für uns, es wäre schade, wenn sie nicht bleiben kann“. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll die Entscheidung fallen, ob mit Hilfe von privaten Gönnern der nur bis Weihnachten laufende Vertrag verlängert werden kann. Nach dem spielfreien Wochenende folgen die Schlagerpartien beim ASC Mainz und dem Tabellenzweiten TSV Viernheim.
Für die TG Sandhausen war es die vierte Niederlage in Folge. „Unser Problem war zum einen schlecht zu treffen, und dass wir im ersten Viertel auch nicht gut verteidigt haben“, meinte Peter Eberhardt. Neun Dreipunktetreffer Leimens waren ihm entschieden zu viel. Die TG hat am kommenden Wochenende das Nachholspiel in Germering.
Stenogramm: 2:5 (2.) 14:5 (8.), 15:12 (10.), 28:15 (15.) 39:26 (Halbzeit), 39:33 (23.), 52:38 (30.), 53:40 (35.), 60:49 (39.) 67:55 (Endstand).
Punkte KuSG: Klett 23/3, Schaefer 20/4, Ingerfurth 8/1, Gierich 7/1, Straimer 6, Wagner 3, Bieser, Peterson.
Punkte TG: Nußbaumer 17, Baumann 9, Karner 8/1, Oberg 7/1, Grunert 5, Heinrich 5/1, Auer 4, Marschall, Mußgnug.
Von Michael Rappe aus der Rhein-Neckar-Zeitung