Karlsruhe hat ein junges und gutes Team mit ehemaligen JBBL- und zukünftigen NBBL-Spielern (Nachwuchsbundesliga), die diese Saison nicht die Qualifikation für die NBBL geschafft haben. In unserer Mannschaft haben wir ebenfalls junge Talente, die in der JBBL spielen/spielten und auch wohl in der kommenden Saison bei Team Kurpfalz NBBL-Luft schnuppern können. Wir geben unseren Talenten der Jahrgängen 93-95 schon jetzt die Möglichkeit bei der Landesliga Herren Fuß zu fassen und dort haben sie sich schon teilweise zu Leistungsträgern entwickelt. Selbst in der Oberliga Herren gab es schon Spielzeit. Die Erfahrungen aus den Herrenmannschaften, ob im Spiel oder Training, sind ebenso mitwirkend für die laufende Leistungssteigerung alle Spieler unserer u18 männlich. Das Spiel am Wochenende war an Spannung kaum zu übertreffen und viele glaubten nicht, dass die Jungs nach einem miserablem 1. Viertel (9:20) und einem Halbzeitstand 26:39 das Blatt noch wenden könnten. Angesichts der vielen Ballverluste in den beiden ersten Viertel und der 10 frei verlegten Korbleger, glaubte die Jungs dennoch an eine Wende. Auch ich als Coach war mir sicher, dass man das Spiel noch wenden konnte. Wir stellten auf eine 3:2 Zone um und das war auch die richtige Medizin gegen Karlsruhe. Mit einer sehr hohen Laufbereitschaft in der Zonenverteidigung, sowie guten Rebounds gegen die hochgewachsenen Karlsruher hatte wir die aufkommende Brise gespürt und die Segel gesetzt. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt ein Rückstand von satten 18 Punkten aufzuholen und jeder Spieler war auch gewillt alles dafür zu geben, dass es nicht in einem Desaster endet. Der Ergeiz, sowie das Mannschaftsgefüge meiner Jungs ist mir ja über die vielen Jahre schon bekannt. Was die Jungs im 3. Viertel zeigten, war sensationell, sodass unsere heimischen Zuschauer wieder Basketball vom Feinsten sehen konnten. Ausschlaggebend war die 2. Spielminute im 3. Viertel, da setzten die Jungs mit einem 12:0 Run deutliche Akzente, gefolgt von einem weiterem 7:0 Run. Man beendete dieses mit einem 5 Punkte Rückstand (47:52). Das letzte Viertel stand bevor und was für ein "verschworenes Team" da wieder vor mir stand, das war schon atemberaubend. Die 1. Spielminute verlief ausgeglichen und wiederholt folgte ein 9:0 Run der Jungs und der Ausgleich war geschafft. Die Zuschauer hielt es nicht mehr auf den Bänken, was für ein Spiel legten die Jungs jetzt an den Tag. Im weiteren Spielverlauf konnte wir uns mehrmals auf 3 Punkte absetzen, aber die letzte 60 Sekunden waren an Hochspannung nicht mehr zu überbieten. Wenige Sekunden vor Spielende kam es zum 71:71 Ausgleich. Kurz darauf ein Foul von Karlsruhe und wir bekamen 2 Freiwürfe zugesprochen (72:71). 5 Sekunden vor dem erlösenden Horn kam Karlsruhe nochmals frei zum Korb und vergab den Sieg. Was für ein begeisterter Jubel in der Halle, alle Zuschauer sowie die Spieler waren aus dem Häuschen. Es ist bitter, wenn man so eine knappe Niederlage hinnehmen muss, aber die Jungs haben sich den Sieg, aufgrund der hervorragenden Leistung im 3. und 4. Viertel, wirklich verdient. Mit einer so intakten Mannschaft, und vor allem ist es auch das miteinender was es ausmacht, gibt es nur eins als Coach zu sagen: "Ich freue mich jede Minute, die wir zusammen verbringen", und das schon seit Jahren.
Stenogramm: 9:20 (1. Viertel), 26:39 (Halbzeit), 52:47 (3. Viertel), 72:71 (Endstand)
Es spielten: Öztürk, Burak (31/3 Dreier); Greß, Lars (6/2 Dreier); Marton, Sascha (9/1 Dreier); Ceviz, Umut (4); Sailer, Yannik (3); Schneider, Stefan (2); Kreicker, Max (2); Wiemann, Felix; Coach: Marton, Stefan